Seifenblasen kuesst man nicht by Elisabeth Herrmann

Seifenblasen kuesst man nicht by Elisabeth Herrmann

Autor:Elisabeth Herrmann
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2013-06-24T22:00:00+00:00


14.

Sie traten in einen nüchternen Raum, der als eine Art Garderobe für Gäste diente. Loungesessel und Sofas, ein paar niedrige Tische, auf denen Tabletts mit Häppchen standen. Gruppen von lachenden, plaudernden Leuten standen zusammen. In ihrer Mitte – Coralie stockte der Atem – Casper Kendall persönlich.

Er war kleiner, als sie gedacht hatte. Die Haare hatte er für die Rolle blond gefärbt, er trug eine Jeans und ein T-Shirt, und er sah nett aus, aber auf keinen Fall wie einer der bekanntesten Filmstars Hollywoods. Neben ihm stand Mia Myers – ungefähr zwei Meter groß und vierzig Kilo leicht. Ihre schulterlangen Haare waren tizianrot und glänzten, als hätte sie statt Haarspray Autolack benutzt. Sie lauschte gerade hingerissen einem Mann, der ihr bis zum Bauchnabel reichte. Coy trat auf die Gruppe zu.

»Was wird das hier?«, fragte Coralie leise. »Ich verpasse den Anfang, wenn ich nicht gleich zurückgehe!«

»Kapierst du das nicht?« Davids Flüstern klang heiser vor Aufregung. »Das ist der Wahnsinn! Da hinten steht der Chef von Chestnut. Coy hat angedeutet, dass er mich kennenlernen will.«

»Dann nur zu. Ich geh dann mal.«

Sie wollte sich umdrehen, aber David hielt sie fest. Die Berührung war wie ein kleiner elektrischer Schlag.

Auch er musste das gespürt haben, denn er zog seine Hand zurück, als hätte er sich verbrannt. »Bitte, tu das nicht. Mein Dad war schon so unhöflich. Wenn du jetzt auch noch …«

»… nicht so parierrst, wie es für deine Karriere nützlich ist?«

»Was? Was erzählst du da?«

»Asta hat es mir gesagt. Du hast jemanden gebraucht, der einen ordentlichen Eindruck macht, damit sie dir wieder vertrauen. Das war der Grund für deine Einladung. Danke. Selten so was Nettes gehört.«

Sie war lauter geworden, ein Paar, das in Hörweite stand, drehte sich neugierig zu ihnen um.

»Das ist nicht wahr!«, konterte David. »Ich wollte mit dir hierher …«

Er stockte. Sah auf den Boden. Coralie wartete und spürte, wie die Enttäuschung in ihr wuchs.

»Ja?«, fragte sie, sehr leise. »Sag es mir, wenn dir was anderes einfällt als: weil ich so eine Nette bin und heute mal richtig alt aussehe.«

»Unsinn! Weil du so …«

Coy kam zurück, zwei Gläser mit Mineralwasser in der Hand, die er ihnen entgegenhielt. »Darling, darf ich dir David für eine Minute entführen?«

Sie lächelte honigsüß. »Aber gerne, kein Problem.«

Und damit wurde David von Coy hinüber zu der Gruppe um Casper und Mia gezogen. Er drehte sich noch einmal zu ihr um und zuckte hilflos mit den Schultern, dann wandte er sich mit einem strahlenden, geradezu Herzen brechenden Lächeln erst an die Amerikanerin, dann an Casper und dann an den Rest der Truppe.

Coralie stürzte ihr Wasser hinunter. Sie war abgemeldet. Das war nicht schlimm, sie hatte hier sowieso nichts zu suchen. Schlimm war, dass sie sich überhaupt auf dieses Spiel eingelassen hatte und mitgegangen war. Du bist eben ein braves Mädchen, dachte sie sarkastisch und stellte das Glas auf einem der Stehtische ab. Du hättest gleich sagen sollen, dass die Rumers für dich nichts anderes sind als ein Name auf einem Zeitungsverteiler, hinter dem zwei Striche stehen.

Aber einen Moment gab sie sich dann doch.



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